BCB 2021: Eine langersehnte Rückkehr

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Bar ohne Namen

Entschlossen verweigert sich Savage, der Bar einen Namen zu geben. Stattdessen sind drei klassische Design-Symbole das Logo der Trinkstätte in Dalston: ein gelbes Quadrat, ein rotes Viereck, ein blauer Kreis. Am meisten wurmt den sympathischen Franzosen dabei, dass es kein Gelbes-Dreieck-Emoji gibt. Das erschwert auf komische Weise die Kommunikation. Der Instagram Account lautet: a_bar_with_shapes-for_a_name und anderenorts tauchen die Begriffe ‘Savage Bar’ oder eben ‚Bauhaus Bar‘ auf.

 

Für den BCB bringt Savage nun sein Barkonzept mit und mixt für uns mit Unterstützung von Russian Standard Vodka an der perfekten Bar dazu.

 

 

 

 

Nach langer Zeit des Wartens hat der Bar Convent Berlin im Oktober endlich wieder physisch stattgefunden. Unser Brand Ambassador und Bar-Experte Damien Guichard teilt mit uns, wie er persönlich den BCB 2021 erlebt hat.

Ehrlich gesagt hat es eine Weile gedauert, bis ich so richtig begriffen habe, dass wir in diesem Jahr tatsächlich eine Live-Veranstaltung haben werden. Wir sind uns alle bewusst, dass die Barbranche in den letzten zwei Jahren endlose Höhen und Tiefen erlebt hat, und seien wir ehrlich: Es gab mehr Tiefen als Höhen. Einen BCB live vor Ort war ein wohlverdienter und längst überfälliger Aufschwung.

 

Neue Location und das Highlight des Palais

Es war zudem das erste Jahr des BCB an seinem neuen Standort: der Messe Berlin. Nach all den Jahren in der Station Berlin musste das Event ein neues Zuhause finden, welches sich dem Wachstum, den es im Laufe der Jahre erfahren hat, besser anpasst. Das bedeutete eine drastische architektonische Kehrtwende: Abschied von den Neo-Industrieziegelwänden und Hallo zur klassischen Architektur der 1950er Jahre im kultigen Palais. Einige erkannten es als Drehort von der Netflix-Serie „Das Damengambit“, aber der strahlende Star der Veranstaltung war kein anderer als Rémy Savage und sein Team. 

 

BCB Bauhaus Pop-Up-Bar mit Rémy Savage

Rémy Savage und sein Team aus London übernahmen in diesem Jahr die Bar im oberen Geschoss des Palais und dekorierten sie in ihrem beliebten minimalistischen Bauhaus-Stil. Es war das erste Mal, dass auf dem BCB eine komplette Bar nachgebaut wurde und somit für Gäste die Möglichkeit schaffte, eine Pause von der Show einzulegen und in echter Baratmosphäre zu entspannen. Die Möbel wurden von dem Partner Zeitlos Berlin bezogen, die sich auf Bauhaus-Architektur spezialisiert haben. Da das Bauhaus-Design ein Schwerpunkt der berühmten Londoner "Bar ohne Namen" ist, war dies eine phänomenale Zusammenarbeit. 

 

Das Licht am Ende des Tunnels

Die Barwelt hat unter den Umständen der letzten zwei Jahre erstaunliche Stärke gezeigt. Wir mussten lernen, geduldig zu sein, zu improvisieren, uns anzupassen und wieder auf die Beine zu kommen, aber der Schwerpunkt des BCB lag nicht darauf, unsere Wunden zu lecken. Vielmehr war es ein Fest: eine Gelegenheit, das Licht am Ende des Tunnels zu feiern. Wir sind vielleicht noch nicht über den Berg, aber jede Veranstaltung, die wir organisieren, und jede Bar-Show bringt uns einen Schritt näher. Der diesjährige BCB hat uns daran erinnert, dass wir alle noch da sind und bereit sind, loszulegen! 

 

Bühnenhighlights, die faszinieren und inspirieren

Das Bühnenprogramm spiegelte dieses Gefühl ebenfalls wider: Da die Bar-Community gespannt auf die Zukunft blickt, lag der Schwerpunkt der BCB-Seminare unter anderem auf der Frage, was vor uns liegt und wie wir uns weiterentwickeln können. Auf der Liquid Stage hielt beispielsweise Maria Gorbatschova einen faszinierenden Vortrag über die Kunst der Verkostung. Auf der Hauptbühne reisten wir mit Vivian Pei nach Singapur und mit Naren Young nach Miami. Die beiden Bühnen deckten ein breites Spektrum ab für ein Publikum, das nach Wissen, Hoffnung und Perspektiven durstete. Was ebenfalls großartig ist: Alle Vorträge der Main Stage wurden in diesem Jahr durch einen Live Stream übertragen und stehen auch weiterhin online zur Verfügung

 

Abend-Events lockten Besucher in Berliner Top-Bars

Zum ersten Mal organisierte der BCB Abendveranstaltungen in Zusammenarbeit mit internationalen und lokalen Bars:  Von Moskau bis Beirut reisten einige der talentiertesten Barkeeper der Welt an, um ihre Konzepte in Berlin vorzustellen: So konnte sich der Bar Convent auf natürliche Weise erweitern und die Stadt selbst als Teil des BCB-Erlebnisses einbeziehen. Wie immer waren Gastschichten am Abend ein wesentlicher Bestandteil der Feierlichkeiten: Sechs beliebte Bars der deutschen Hauptstadt (Wax On, Velvet, Green Door, House of Gin, Black Rabbit und Provocateur) wurden Schauplätze fantastischer Partys. Hier konnten Barkeeper aus aller Welt gemeinsam und sicher – dank strenger Hygienevorschriften – auf das Zusammentreffen anstoßen.

 

Weiter nach vorne Blicken

Die Pandemie ist noch nicht ganz überwunden und hat in unserer Branche bleibende Spuren hinterlassen. Die Organisation des BCB mit strengen Beschränkungen und Vorschriften war vielleicht keine Rückkehr zur völligen Normalität, aber ein Schritt in die richtige Richtung. Damit hat die Barbranche laut und deutlich gesagt: Wir werden Teil der Lösung sein und nicht Teil des Problems. Trotz aller Widrigkeiten, Planänderungen in letzter Minute und unerwarteter Schwierigkeiten waren wir glücklich und stolz, die Türen der neuen Location zum ersten Mal für unsere Besucher öffnen zu können. Wir hatten eine absolut fantastische Zeit und waren begeistert, dass wir sie mit so vielen von euch verbringen konnten. Wir sind bereits voller Tatendrang und motiviert, weiter hart zu arbeiten, damit der BCB im nächsten Jahr noch größer und besser wird. Wir sind stolz darauf, dass wir euch drei Tage lang das Beste aus der Welt der Bars präsentieren konnten – in Berlin, einer Stadt, die hart, mutig und wunderschön unvollkommen ist: genau wie wir.