Es gab schon immer viele legitime und bewundernswerte Gründe für Menschen in Bars keinen Alkohol zu trinken: Schwangerschaft, Alkohol am Steuer, Sucht, Abneigung gegen den Geschmack von Alkohol, religiöse oder gesetzliche Einschränkungen und so weiter. Und während Bartender auf der ganzen Welt diese Gründe und Menschen (meistens) mit aller Gnade akzeptiert haben, fanden wir die alkoholfreien Drinks immer ein bisschen langweilig und um ehrlich zu sein, die meisten Gäste auch. Ein Mix aus Fruchtsäften, deren Highlights aus etwas Minze oder gar Ingwer bestehen. Es mag schmecken, das war‘s aber auch schon. Nichts Besonderes eben und dafür auch noch viel zu überteuert. Selbst die Terminologie für diese Getränke war vage beleidigend mit Worten wie Mock oder Virgin in ihren Titeln.
Doch die Welt verändert sich schnell, und die Welt der alkoholfreien Getränke ist eine der schnellsten und dynamischsten Kategorien sowohl in der Getränkeindustrie und in der Gastronomie. Hinzu kommt die steigende Zahl jüngerer Menschen, die entweder abstinent sind oder aufgrund verschiedener Faktoren (der Peinlichkeitsfaktor von Trunkenheit in den sozialen Medien oder der Kosten) weit weniger trinken. Aber auch ältere Menschen, die eine Alternative zu ihren coolen Cocktails suchen, ihr Repertoire an Getränken erweitern oder einfach nur ihre Leber schonen wollen sind mögliche Kunden. Da ist Kreativität gefordert und glücklicherweise ist es heutzutage viel einfacher kreativ zu sein als früher.