7 queere Bartipps für Berlin
© Provocateur Bar
Bar ohne Namen
Entschlossen verweigert sich Savage, der Bar einen Namen zu geben. Stattdessen sind drei klassische Design-Symbole das Logo der Trinkstätte in Dalston: ein gelbes Quadrat, ein rotes Viereck, ein blauer Kreis. Am meisten wurmt den sympathischen Franzosen dabei, dass es kein Gelbes-Dreieck-Emoji gibt. Das erschwert auf komische Weise die Kommunikation. Der Instagram Account lautet: a_bar_with_shapes-for_a_name und anderenorts tauchen die Begriffe ‘Savage Bar’ oder eben ‚Bauhaus Bar‘ auf.
Für den BCB bringt Savage nun sein Barkonzept mit und mixt für uns mit Unterstützung von Russian Standard Vodka an der perfekten Bar dazu.
Berlins Barszene gilt ja als sehr tolerant. „Queer-friendly“ ist in vielen Locations guter Standard. Doch wo trifft sich die LGBTQIA+-Community besonders gerne auf einen Drink? Unsere Bar-Tipps.
1. Bar Saint Jean
„Gay Bar with a French Touch“ lautet das Motto der Location in der Ziegelstraße 29 in Mitte, die der Franzose Johann Courbiget seit 2013 betreibt. Die regelmäßig freitags stattfindenden „Gym Tonic“-Partys mit DJ-Sets und Fokus auf elektronische Musik sind legendär, auch an den anderen Öffnungstagen herrscht in der Souterrain-Bar spätestens ab Mitternacht oft ausgelassene Partyatmosphäre. Wer früher am Abend herein kommt, kann eine entspannte Zeit am vielleicht kunstvollsten Tresen der Stadt verbringen – der besteht aufeinander geschichteten, schweren Holzplanken. Über das Backbord hat Designer Thilo Reich (auch „The Coven“, s.u., sowie „Restaurant Kramer“) eine verbogene Leiter gehängt.
Gemixt werden hier beispielsweise der Hauscocktail „Le Saint Jean“ mit Aperol, Rum, Limette und Islay-Whisky, der „Last Of The Oaxacans“ mit Mezcal, Maraschino und Chartreuse Verte, viele Classics und ein halbes Dutzend Mule-Varianten.
www.instagram.com/barsaintjean
© Bar Saint Jean
2. Silverfuture
Die queere Bar auf der Neuköllner Weserstraße und in barkulturell bester Nachbarschaft: Das „Wax On!“ ist gleich nebenan, zum „Truffle Pig“ oder zum „TiER“ ist es nicht weit. Im „Silverfuture“ findet ein buntes Programm statt: Flinta*-Speeddating, Dragshows, Standup-Comedy, kleine Konzerte, DJ-Sets und vieles mehr. Auf der Karte stehen neben Bieren und Weinen auch einige Drinks wie ein klassischer Negroni, ein Campari Spritz und diverse Sours.
www.silverfuture.net
3. Roses
Ganz anders als die beiden Minimalisten in Mitte präsentiert sich diese Kreuzberger Bar-Institution: Das „Roses“ ist ein Traum in Pink, Plüsch und Kitsch. Kein Wunder, dass neben Stammgästen auch Partytouristen von der Oranienstraße gerne hineinstolpern. „All peaceful people are welcome”, lautet die Ansage. Madonnen- und andere Ikonenfiguren, Lichterketten, Vintage-Mobiliar, glitzernde Diskokugeln und Vorhänge – so schillernd wie die Location selbst ist auch sein Publikum. Besonders am Wochenende ist es hier oft rappelvoll, wenn u.a. zu Discosounds geschwoft wird. Die einfachen Longdrinks kommen im großen klassischen Tumbler daher, das Bier trinkt man bitte direkt aus der Flasche.
www.instagram.com/roses.bar.berlin36.gaybar
4. Bar Zum Schmutzigen Hobby
Früher war das kleine Häuschen auf dem RAW-Gelände eine Feuerwache, heute – haha – brennt hier regelmäßig die Hütte. Die „Bar Zum Schmutzigen Hobby“ ist seit vielen Jahren die queere Partybar Friedrichshains und bei Berlinern wie Stadtbesuchern gleichermaßen beliebt. Von Mittwoch bis Samstag hindurch finden Events statt: Games-Abende, Drag-Auftritte, gemeinsames GNTM-Gucken, wenn gerade eine neue Staffel läuft, und natürlich DJs, die für Tanzstimmung in den vier Wänden (mit angebautem Partyzelt) sorgen. Hier gehen vorwiegend Bier, Wein, Sekt auf Eis oder simple Drinks über den Tresen – und im Sommer kann man auch gemütlich im kleinen Biergarten Platz nehmen.
www.zumschmutzigenhobby.de
© The Coven
5. The Coven
Gitter aus Metall, Kellerlampen, dunkle Wände: Industrial-Look pur prägt das Interieur des „The Coven“ in der Kleinen Präsidentenstraße in Mitte, nur wenige Laufminuten von der „Bar Saint Jean“ entfernt – auch hier war Thilo Reich am Werke. Üppige Blumengestecke sorgen für einen opulenten Kontrast zum minimalistischen Interieur. Auf der Drink-Karte finden sich u.a. der „Coven Garden“ mit Gin, Tonic, Rharbarber, Limette und Salbei, der „Poolside Mezcalita“ mit Mezcal, Gin, Zitrone und Agave oder der „Lychee Martini“ (Wodka, Litschi-Likör, Wermut). Bekannt und beliebt ist die 2014 eröffnete Location auch wegen des Partyflairs, für das regelmäßige DJ-Sets von elektronisch bis alternativ sorgen. Vor allem am Wochenende wird hier bis tief in die Nacht getanzt – eine gute PA und schallisolierte Wände sorgen in der von Arman Manukyan betriebenen Bar dafür, dass der Sound drinnen knackig ist und sich draußen niemand gestört fühlen muss. Übrigens: Wer eine kleine Bartour machen will – gleich gegenüber befindet sich das „Le Jardin“.
www.thecovenberlin.com
6. Blond
Die Schöneberger Motzstraße ist die „queere Meile“ der Stadt schlechthin, das alljährliche lesbisch-schwule Stadtfest wird von vielen auch Motzstraßenfest genannt. Entsprechend hoch die Dichte an Restaurants, Cafés und Bars mit viel LGBTQ+-Publikum – stellvertretend dafür sei hier das „Blond“ aufgeführt. Die Partybar weist eine umfangreiche Cocktailkarte auf, die von fancy à la „Blauer Engel“ mit Gin und Blue Curaçao oder „Sex On The Blond“ mit Wodka, Erdbeerlikör und -sirup, Zitronen- und Orangensaft bis zu Sours und Collinses reicht. Bei Events mit Schlagermusik, Bingo oder Karaoke steigt hier die Stimmung.
www.blond.berlin
7. Provocateur Bar
„Nothing ordinary happens at Provocateur“ ist mehr als nur ein Motto: Die Bar des Hotel Provocateur in der Brandenburgischen Straße, im Burlesque-Stil eingerichtet, zieht nämlich längst nicht nur die Hotelgäste an ihren Tresen. Besonders am Wochenende ist das Publikum hier oft sehr bunt gemischt, Businesspeople mischen sich mit schrillen Figuren der Nacht, es herrscht ausgelassene Stimmung rund um die große Bar und in den gemütlichen Lounges. Die Drinks der mehrfach preisgekrönten Bar (u.a. „Hotelbar des Jahres“ bei den Mixology Awards 2019 und 2024 sowie „Barteam des Jahres“ 2019) reichen von Classics bis Punches, und wer Lust auf Barfood hat, lässt sich vom hauseigenen Restaurant „Golden Phoenix“ leckere Snacks wie Beef-Buns, Mandu oder ein Club Sandwich servieren.
www.provocateur-hotel.com/provocateur-bar
© Provocateur Bar