Wie du dein Talent zur Marke machst

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Außerordentliche Fähigkeiten und ein breites Fachwissen sind wichtig, um als Bartender Erfolg zu haben. Doch es nützt nichts, wenn davon niemand weiß. Angus Winchester erklärt, wie man zur Marke wird.

Reisen, um Erfahrungen zu sammeln, sind extrem wichtig für Bartender.  So hatte ich damals auch das Gefühl auf der sicheren Seite zu sein, als ich das erste Mal umzog, ohne vorher schon einen Job in der Tasche zu haben. Es war groß: von London nach New York. Und ich war zuversichtlich, da ich in Großbritannien in tollen Bars gearbeitet hatte, wahnsinnige Fähigkeiten und ein anständiges Wissen hatte. Ich war sicher, es würde einfach sein, einen Job zu bekommen.

 

Wie bekannt ist dein Talent?

Als ich jedoch anfing, mich zu bewerben, war ich völlig verblüfft von den Fragen: Hatte ich eine Anhängerschaft? Wer kannte mich? Wie viele Kunden würde ich mitbringen, wenn ich hier einen Job bekäme? Es waren die Art von Fragen, die ich früher DJs stellte, als ich noch Nachtclubs leitete. Und es machte mir eine wichtige Lektion klar: es kommt nicht so sehr darauf an, wie gut man ist, sondern darauf, wie viele Leute wissen, wie gut man ist. Du bist deine Marke, und wie wir alle wissen, Marken waren nie so wichtig wie heute.

 

Was ist eigentlich eine Marke?

Nun ist "Marke" ein schwierig zu definierendes Wort. Man kann keine Marke bilden ohne das Wort zu verstehen. So denken manche an ein Logo oder einen Slogan und sicherlich haben einige Bars und Bartender so etwas. Von Salvatore "The Maestro" Calabrese bis hin zu Dale "King Cocktail" de Groff oder unserem Lieblingsverweigerer gaz (kleines g) Regan: sie alle haben eine Identität geschaffen. Für andere ist eine Marke eher die Philosophie eines Produkts oder eines Unternehmens, die erklärt, an wen sich diese richten und wofür sie stehen. Wieder andere verwechseln die Marke mit der Reputation und sagen ganz einfach: "Marke ist das, wofür man bekannt sein will; die Reputation hängt davon ab, ob man gut darin ist oder nicht."

 

„Es ist keine Beleidigung, eine wandelnde Enzyklopädie zu sein.“

Das ist ein guter Ansatzpunkt, wenn man über Markenbildung spricht. Sei es als Individuum, als Bar oder als Produkt: Wofür willst du bekannt sein? Als Bartender erinnere ich mich noch daran, wie fasziniert ich von den Dingen war, die ich lernte, und wie sehr ich dieses Wissen mit anderen teilen wollte. Ob es um die eine Linkshänderin ging, die Makers Mark-Flaschen (die mit den längeren Wachstropfen) dippte oder um die Geschichte des Cocktails des 20. Jahrhunderts: Ich liebte es, zu lernen und zu lehren, sodass es keine Beleidigung war, als "wandelnde Enzyklopädie" bekannt zu sein.

 

Mach zur Marke, worin du gut bist

Beginnt damit, dass ihr euch etwas aussucht, in dem ihr gut seid und für das ihr eine Leidenschaft habt, und konzentriert euch darauf. Vielleicht möchtet ihr euch etwas aussuchen, das andere Menschen noch nicht kennen, und darin Experte werden. Oder ihr wählt ein populäres Thema und versucht, einen anderen Blickwinkel zu finden, um es zu diskutieren oder zu erklären. Aber der Schlüssel ist, gut darin zu sein und einen anderen Ansatz zu finden – denkt über die Marken in eurer Bar nach und warum ihr sie führt...

 

„Sei ein Jedi im Umgang mit Hashtags.“

Dann ist es vielleicht am einfachsten, die Leute wissen zu lassen, wer du bist und wie gut du bist. Ich sage "einfach", denn mit dem Aufkommen des Internets und der sozialen Medien ist es vergleichsweise einfach, die Öffentlichkeit auf sich aufmerksam zu machen. Sei ein guter Fotograf. Sei ein Jedi im Umgang mit Hashtags. Folge den Hauptakteuren in dem Segment der Branche, in dem du aktiv sein willst. Beteilige dich an Online-Diskussionen und schlage Gespräche in der realen Welt vor, die auf einer Vielzahl von Bar-Messen auf der ganzen Welt stattfinden. Schreibe einen Blog oder hoste einen Podcast oder gehe live auf Instagram. All dies ist effektiv und kostenlos.

 

Gib dir einen Push. Schreibe ein Buch.

Aber der vielleicht effektivste Teil der Markenbildung ist die analoge Methode: ein Buch zu schreiben. Während den jüngeren Generationen das Konzept von auf Papier gedruckten Wörtern etwas fremd zu sein scheint, ist der Schub, den unsere Karriere erhält, wenn wir als "der Autor von..." vorgestellt werden können, erstaunlich.

 

Auf die Marke folgt der gute Ruf

Wie ich bereits zu Beginn angedeutet habe, ist es vergleichsweise einfach, eine Marke zu kreieren und aufzubauen. Der wirkliche Schlüssel zum Erfolg liegt darin, sich einen Ruf aufzubauen, der überzeugend und hoch angesehen ist. Und dafür gibt es leider keinen Shortcut. Konsequent zu sein und Integrität zu zeigen, zu verstehen, dass das Einzige, was man kontrollieren kann, ist, wie hart man arbeitet, großartig zu sein und sowohl stark anzufangen als auch abzuschließen und die Macht des Fokus zu erlernen: Das alles sind großartige Wege, um sich einen Ruf aufzubauen.

 

Und zum Schluss: „Just do it“

Und der vielleicht beste Ratschlag liegt in den Worten von Nike – einer der am meisten bewunderten Marken auf dem Planeten – „Just do it“. Aktivität schlägt Überlegung jeden Tag. Hör auf, diesen Artikel über den Aufbau deiner Marke zu lesen und geh hinaus und fang an, es zu tun... 

 

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