Damien mixt: „Bittersweet Symphony“ mit Kokosnuss

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If you like Piña Coladas… Nein – Kokosnuss muss sich nicht unbedingt mit Piña Coladas zusammenhängen (obwohl sie köstlich sind).

Bar ohne Namen

Entschlossen verweigert sich Savage, der Bar einen Namen zu geben. Stattdessen sind drei klassische Design-Symbole das Logo der Trinkstätte in Dalston: ein gelbes Quadrat, ein rotes Viereck, ein blauer Kreis. Am meisten wurmt den sympathischen Franzosen dabei, dass es kein Gelbes-Dreieck-Emoji gibt. Das erschwert auf komische Weise die Kommunikation. Der Instagram Account lautet: a_bar_with_shapes-for_a_name und anderenorts tauchen die Begriffe ‘Savage Bar’ oder eben ‚Bauhaus Bar‘ auf.

 

Für den BCB bringt Savage nun sein Barkonzept mit und mixt für uns mit Unterstützung von Russian Standard Vodka an der perfekten Bar dazu.

 

 

 

 

Kokosnuss: Keine einfache Geschmacksrichtung

Kokosnuss ist eine schwierige Geschmacksrichtung, die man in Cocktails einbringen kann. Die größte Herausforderung ist die Tatsache, dass das, was wir gemeinhin als Kokosnussaroma kennen, in der Regel synthetisch für industrielle Zwecke hergestellt wird, und jedes Produkt mit Kokosnussaroma hat in seinem ganzen Leben einfach noch keine Kokosnuss gesehen.

 

 

Verwendung von biologischem Kokosnussöl

Wie ihr inzwischen wisst, bin ich ein großer Fan von Fett-Waschungen. Diese Technik wurde 2008 von Don Lee auf der PDT mit seinem weltberühmten Benton's Old Fashioned populär gemacht, bei dem er Blenton's Speckfett mit Bourbon mischte, es im Gefrierschrank stehen ließ, bis es wieder eine feste Form erreicht hatte, und es dann abseihte, um die Fettreste loszuwerden. Diese Technik verwende ich aus vier Gründen sehr gerne:

 

1.      Sie bringt den Geschmack sehr gut zur Geltung.

2.      Das Mundgefühl ist unglaublich.

3.      Die Ausbeute ist extrem effizient (fast 100%).

4.      Das Ergebnis ist völlig klar.

 

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Bei Kokosnussöl handelt es sich um ein Produkt, das bei Zimmertemperatur eine feste Form hat. Du möchtest, dass es flüssig ist, denn je mehr Oberflächenspannung es hat, desto besser zieht es ein. Stell also als Erstes dein Kokosölgefäß in einen Topf mit heißem Wasser, um es zum Schmelzen zu bringen. Sobald das geschehen ist, mische 15 Prozent des Kokosnussöls mit dem Alkohol. Ich finde, dass zu viel Öl den beabsichtigten Effekt der Geschmacksverstärkung zunichtemacht. Man hat dann zu viel Öl und zu wenig Aroma - und das ist ein absolutes No-Go.

 

Nachdem du das Kokosöl mit dem Alkohol vermischt hast, lasse es einige Stunden bei Raumtemperatur stehen, bevor du es über Nacht in den Gefrierschrank legst. So gefriert das Öl wieder, und du kannst den Fettgehalt von der Flüssigkeit trennen, während das einmalig duftende Aroma der Kokosnuss erhalten bleibt. Nimm das Öl aus dem Gefrierschrank und filtere es durch einen Kaffeefilter – und voilà! Du hast jetzt Coconut Spirit! 

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Jetzt geht's ans Mixen:

In diesem Monat werde ich einen frischen und leichten Highball mit in Kokosnussöl gewaschenem Gin und einem neuen Produkt von Empirical Spirit aus unserem diesjährigen BCB Partnerland Dänemark namens „Symphony 6“ herstellen, das geradezu darum bettelt, an einem heißen Sommertag genossen zu werden. Er ist zitrusartig, aromatisch und malzig und wirkt in diesem Cocktail wahre Wunder.

 

„Bittersweet Symphony“:

·        20ml Kokosnuss-Gin

·        15ml Geklärter Zitrusfrüchte-Sirup

·        10ml Symphonie 6

·        5ml Himbeer Eau de Vie

·        1 Esslöffel Adriatico gerösteter Amaretto

·        1 Esslöffel 1:1 einfacher Sirup

·        1 Tropfen 20%ige Kochsalzlösung

 

Das Ganze nur noch mit Soda auffüllen und mit einer Grapefruitschale garnieren – Cheers! 

© Damien Guichard