BCB Bauhaus Pop-up-Bar mit Rémy Savage und Team

Bar im Palais am Funkturm © Messe Berlin

Bar ohne Namen

Entschlossen verweigert sich Savage, der Bar einen Namen zu geben. Stattdessen sind drei klassische Design-Symbole das Logo der Trinkstätte in Dalston: ein gelbes Quadrat, ein rotes Viereck, ein blauer Kreis. Am meisten wurmt den sympathischen Franzosen dabei, dass es kein Gelbes-Dreieck-Emoji gibt. Das erschwert auf komische Weise die Kommunikation. Der Instagram Account lautet: a_bar_with_shapes-for_a_name und anderenorts tauchen die Begriffe ‘Savage Bar’ oder eben ‚Bauhaus Bar‘ auf.

 

Für den BCB bringt Savage nun sein Barkonzept mit und mixt für uns mit Unterstützung von Russian Standard Vodka an der perfekten Bar dazu.

 

 

 

 

Man kennt sie als „die Bar ohne Namen“, die für ihren minimalistischen Bauhaus-Stil bekannt ist. Die angesagte Londoner Bar des Franzosen Rémy Savage holt der BCB nun gemeinsam mit Russian Standard Vodka exklusiv nach Berlin.

Zeitenwende Innovation nach Revolution, Rückbesinnung durch Neubeginn. Bauhaus in Berlin prägt just jene Zeiten, Epochen und Aufbrüche. Handwerker und Künstler werden gleichgesetzt. Und auf magische Weise sind Bartender auch immer wieder von der Ära und ihrer Philosophie inspirierte. Herrliche Shaker und Bartools, Möbel vom Sessel bis zur Lampe die zeitlose Design-Klassiker wurden.

 

In Miami widmete das Hotel Beaux Arts 2017 jener künstlerischen Schule eine ungewöhnliche Zeremonie in ihrer L’Atelier Bar. Jeden Mittwoch erlebten Hotelgäste auf persönliche Einladung den „Bauhaus Bomber Cocktail“, einen faszinierenden Indigo-blauen Cocktail, der vom Aviation Cocktail inspiriert war. Handwerk trifft Kunst, schlicht trifft schön. Und das Bauhaus Konzept setzte sich in der Karte fort.

 

Mixologe oder Barkeeper? 

Die Gedankenwelt des Bauhaus ist nachzulesen in jenem berühmten Manifest, verfasst vom Bauhaus-Gründer Walter Gropius im April 1919: „Architekten, Bildhauer, Maler, wir alle müssen zum Handwerk zurück! Denn es gibt keine ‚Kunst von Beruf‘. Es gibt keinen Wesensunterschied zwischen dem Künstler und dem Handwerker. Der Künstler ist eine Steigerung des Handwerkers. Gnade des Himmels lässt in seltenen Lichtmomenten, die jenseits seines Wollens stehen, unbewusst Kunst aus dem Werk seiner Hand erblühen, die Grundlage des Werkmäßigen aber ist unerlässlich für jeden Künstler. Dort ist der Urquell des schöpferischen Gestaltens.“

Also ist der Mixologe doch nicht etwas Besseres, als der Barkeeper. Und ein Sommelier entspricht dem Gastwirt. Schön. 

 

Nicht vergessen dürfen wir die Epoche, die Bauhaus begleitete. Der Erste Weltkrieg war vorüber, der Kaiser hatte abgedankt. Der Neuanfang war demokratisch, durfte neu gestalten und legte ein anderes Menschenbild zugrunde. Dann kamen die Nationalsozialisten, um Bauhaus und andere zeitgenössische Kunstformen zu verteufeln und als ‚entartet‘ zu diffamieren. Das Bauhaus nannten sie ‚die Kirche des Marxismus‘ und trieben die Künstler ins Exil. Der Wiederaufbau nach 1945 in Westdeutschland wählte das Bauhaus als Vorbild für den Wiederaufbau des in Trümmern liegenden Landes. So begleitet Bauhaus die 1920-er Jahre und ebenso die 1950-er Jahre.

Die Online Design Galerie ZEITLOS – BERLIN verkauft, restauriert und verleiht originale Möbel der BauhausArt Deco-, Streamline- und Mid-Century- Moderne.

Bauhaus trifft Paris und London

Und diese Zeitenwenden begegnen uns nun auch auf dem Bar Convent Berlin. So betreten wir vom Hammarskjöldplatz aus, die historischen Gebäude der Messe Berlin, die noch die Aura der NS-Architektur verströmen, um dann in Richtung Garten das Palais am Funkturm aus den 1950-er Jahren zu betreten, das eben jene architektonische Antwort auf den Vorbau liefert und diesen bautechnischen Dialog als Anregung zum Nachdenken anbietet. 

 

In jenem Palais der 50-iger befindet sich eine wunderhübsche Bar, geprägt vom Bauhaus-Stil. Und jene Bar wird im Rahmen des BCB ein Höhepunkt sein und spannende Drinks anbieten. Hinter dem Tresen erwartet uns Rémy Savage, frisch eingeflogen aus London. Die europäische Barszene kennt den quirligen und philosophiebegeisterten Barmann gut. Im Londoner Artesian Hotel nahm er die Herausforderung der großen Fußstapfen von Alex Kratena an und beeindruckte durch eine Karte mit Zwei-Komponenten-Drinks. Zuvor hatte er Paris aufgemischt und dort die Little Red Door Bar berühmt gemacht. Dort bezauberten die Barmenüs bereits durch ein Zusammenspiel des Getränkes mit Design, Architektur und Kunst. Diesen Gedanken treibt er in seiner jüngst eröffneten ersten eigenen Bar nun noch eine Stufe weiter. Er ist dabei besonders geprägt von der Idee der Funktionalität und des Minimalismus eines Wassily Kandinsky. Minimalistische Drinks für das Volk, schnell serviert, so sieht Savage seine neue Bar und betont dabei auch den Humor, den er mitbringen möchte. Also nicht abschrecken lassen, durch den intellektuellen Überbau. Bei der Auswahl folgt er wiederum Mies van der Rohe mit dessen berühmten Satz: „Weniger ist mehr!“ Die Bar wird nur 20 Flaschen verwenden. Dazu werden alle Rezepte öffentlich gemacht und er bietet eine Art Austausch-Programm über drei Monate für lernwillige Kollegen an.

Bar ohne Namen

Entschlossen verweigert sich Savage, der Bar einen Namen zu geben. Stattdessen sind drei klassische Design-Symbole das Logo der Trinkstätte in Dalston: ein gelbes Quadrat, ein rotes Viereck, ein blauer Kreis. Am meisten wurmt den sympathischen Franzosen dabei, dass es kein Gelbes-Dreieck-Emoji gibt. Das erschwert auf komische Weise die Kommunikation. Der Instagram Account lautet: a_bar_with_shapes-for_a_name und anderenorts tauchen die Begriffe ‘Savage Bar’ oder eben ‚Bauhaus Bar‘ auf.

Für den BCB bringt Savage nun sein Barkonzept mit und mixt für uns mit Unterstützung von Russian Standard Vodka an der perfekten Bar dazu.

 

 © Rémy Savage und Team

Das wahre Herzstück erhält das Konzept von ‚Zeitlos Berlin‘. Also nicht der gleichnamigen Bar-Kette in der Hauptstadt, sondern einem anspruchsvollen Design-Studio, dass sich insbesondere dem Bauhaus-Stil, aber auch Art Deco, Streamline und der Mid-Century-Moderne widmet. Das Team verkauft, restauriert und verleiht die Möbel und Design-Objekte. Filmproduktionen greifen gerne auf die herrlichen Originale zurück. 

 

Und so kommt dieses besondere BCB-Bar-Projekt zu einer einmaligen Ausstattung und wird Getränke-technisch, wie ästhetisch die Besucher bezaubern.

 

Prüfen wir also den Satz des Designers David Carson: “Design will save the world right after rock and roll does.“